Im folgenden finden Sie ein paar Informationen rund um mein Hobby Fendt-Traktoren, als auch über meine eigenen Oldtimer, gespickt mit ein paar technischen und historischen Informationen über die jeweiligen Typen.
Wie kommt man dazu, sich der Marke Fendt zu verschreiben?!
Wenn man auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufwächst, ist es selbstverständlich, täglich mit landwirtschaftlichen Maschinen bei allen erdenklichen Arbeiten konfrontiert zu werden. Von klein auf übten Traktoren auf mich - wie wohl auf die meisten Kinder - eine große Faszination aus. Wer will schon in den Kindergarten, wenn man zuhause den tollsten Abenteuerspielplatz überhaupt hat mit Tieren, Feldern, Wäldern und Maschinen.
Während auf dem heimischen Betrieb Eicher (siehe unten) und IHC (553/856XLA) treue Dienste verrichteten, waren auf den großväterlichem Betrieb seit 1955 mit der Anschaffung eines F24W nur Fendt Traktoren im Einsatz. Über 50 Jahre galt auf diesem Betrieb die Überzeugung "Wer Fendt fährt, führt!".
Farmer 2S, 3S, 108S und 108SA sowie später ein Farmer 307LSA und Farmer 311LSA hinterließen bleibende Eindrücke. Insbesondere der Farmer 311LSA als "großer" 6-Zylinder konnte begeistern, der im Jahr 1996 folgende Favorit 512C natürlich noch mehr. Die damaligen regionalen Vorführungen, Fendt-Praxistage und gute Erfahrungen über tausende von Betriebsstunden erlaubten keinen Zweifel ... "Wer Fendt fährt führt"!
Im Jahr 1994 wurde am heimischen Betrieb ein Farmer 307LSA als Ersatz für den betagten IHC 553 angeschafft, im Jahr 1998 folgte mit dem Dieselross F12GH der erste Oldtimer... alles weitere sehen Sie in Wort und Bild auf den folgenden Einträgen.
Neben den Beschreibungen zu den Maschinen und deren Historie erhalten Sie zudem einen kleinen Einblick in die Werkstatt- und Bastelarbeiten an den Typen sowie ein paar Infos über die Typenhistorie selbst.
Fendt F12 GH
Bj. 1953
Anschaffungsjahr 1998
Motor:
MWM KD 12 E
1 Zylinder - wassergekühlt
Wirbelkammer
850ccm mit 12 PS
Getriebe:
Fendt 6v / 2r
Sonstiges:
Hydraulik (Typ 60.3) ab 1961
Unser F12GH gehört seit inzwischen über 25 Jahren zur Familie. Damals aus Sammlerhand übernommen, wurde der F12GH nach ein paar kleineren Reparaturen und mit neuer Bereifung versehen wieder zugelassen und für kleinere Ausfahrten, zur Feldkontrolle und für Brauchtumsveranstaltungen verwendet.
Ein treuer, flinker kleiner Schlepper mit hohen Spaßfaktor.
Historie der F12 GH / HL:
Die Ansätze zur Entwicklung eines modernen Kleinschleppers liefen bereits in den frühen 1950ger Jahren an, um eine ausgereifte und konkurrenzfähige Maschine der großen Nachfrage an Kleinschleppern gegenüberstellen zu können.
Wie dem unten angefügten Bericht zu entnehmen ist, wurden erste Versuche mit einem 8PS Schlepper vollzogen welche nicht zufriedenstellend verliefen. Die Maschine wurde folgend umgebaut auf einen 10 PS MWM Motor, auch hier verliefen die Versuche aufgrund unzureichender Motorleistung nicht zufriedenstellend. Erst ein Versuchsfahrzeug mit 12PS konnte die angestrebten Aufgaben erfüllen und bot dazu noch eine gewisse "Leistungsreserve".
Das Ergebnis dieser Entwicklung war somit das wassergekühlte Dieselross F12GH, welches ab 1952 die Modellpalette von Fendt nach unten abrundete.
Nachdem luftgekühlte Motoren als "Neuheit" damals stark im Trend lagen, wurde bereits im Folgejahr mit dem F12HL optional eine luftgekühlte Modellvariante angeboten. Der erste Fendt Geräteträger vom Typ F12GT wurde wiederum auf Basis des Dieselross F12HL realisiert und somit das "Baukastenprinzip" bei Fendt bestmöglich ausgeschöpft.
Die beiden Modelle des F12 erfreuten sich guter Nachfrage, somit konnten bis 1958 insgesamt gut 15800 Traktoren dieser Baumuster abgesetzt werden. Bevor das Modell "Fix1" grundlegend auf Basis des F12 gefertigt wurde, wurden wenige Modelle des F12 als Typ HLX mit zusätzlichen Kriechganggetriebe gefertigt.
Ebenso fertigte Fendt speziell für die 12 PS Baureihe die Hydraulikanlage vom Typ 60.3 welche bei überschaubarer Stückzahl von Schleppern nachgerüstet wurde. Hinweise zur Wartung erhalten Sie im Bereich Werkstatt.
F12GH Prospekt
Holzmodell F12GH
Fendt Dieselross FL 114/2
Bj. 1959 (Nr. 467)
Anschaffung 08/2015
Motor:
ILO DL661 (2 Takt-Diesel)
1 Zylinder mit 12 PS
660ccm / luftgekühlt
Getriebe:
ZF A4 mit 6v/2R
Sonstiges:
Bauzeit 57-59
Serie 468 Stück + 2 Versuch
Beim Vorbesitzer durfte der FL114 gut 25 Jahre die wenigen anfallenden Arbeiten rund um Haus und Garten übernehmen sowie mit einem kleinen Anhänger Brennholz transportieren. Mit Segen vom TÜV wurde die Maschine zulassungsfrei mit 6 km/h bzw. genauer gesagt laut Dokumenten nach Fahrversuch mit stolzen 4,7kmh bewegt. Im Laufe der Zeit muss beim Vorbesitzer diese Sperrung scheinbar abhanden kommen sein =)
Die letzte Zeit fristete der 114er abgestellt im Garten unter einer Plane, bis er verkauft wurde.
Bei Übernahme hatte der FL114 noch die Erstbereifung aufgezogen.
Der FL114 hat inzwischen ein paar kleinere Reparaturen und neue Bereifung erhalten und ist grundlegend betriebsbereit.
Historie der FL114
Das Pony unter den Rössern....wurde erst gegen Ende der 1950ger Jahre zur Motorisierung von Klein- und Kleistbetrieben vorgestellt. Mit einem kleinen, leichten, vielseitigen und insbesondere günstigen Schlepper sollte dieses Projekt einen Erfolg einfahren.
Der FL114 war das Ergebnis dieses Projektes, als leichter Tragschlepper mit Diesel-Zweitakter und fester Ackerschiene bzw. auf Wunsch auch per Handpumpe bedienten Hubwerk.
Zu dieser Zeit war der Markt jedoch bereits regelrecht überschwemmt mit Klein- und Kleinstschleppern diverser Hersteller und Bauarten, auch die Diesel-Zweitakter konnten in den leichten Vierradtraktoren nicht wirklich überzeugen. Nach 468 in Serie gefertigten 114ern wurde der Typ eingestellt.
Der FL114 unterscheidet sich sowohl in Leistung und Fahrverhalten deutlich vom F12GH.
Aufgrund des sehr kleinen Schwunges des 114 und des geringen Gewichts hat er ein sehr eigenes Verhalten.
Weitere Infos über das Dieselross FL114 finden Sie in der Kategorie "Besondere Fendt 1"
Austausch Kühlergehäuse wegen gebrochenen Ölstutzen
Holzmodell FL114
Historie über die Baureihe Dieselross F15
Gegen Ende des Jahres 1949 wurde das Dieselross F15 als neues Modell der mittleren Leistungsklasse von Fendt eingeführt, zeitgleich wurde das Ende der Verdampfer-Generation eingeleitet womit die Produktion des F18H langsam endete.
Die ersten 110 Einheiten des Dieselross F15 wurden mit dem MWM KD215E Motor ausgerüstet welcher seine Leistung an ein ZF-A12 Getriebe ableitete.
Innerhalb der ersten 110 Einheiten wurden wiederum wenige Maschinen mit einer Einspritzpumpe von "Friedrich Deckel" ausgerüstet, die Leistung am Typenschild noch mit 14-15 PS angegeben. Nach wenigen Einheiten wurden Pumpen von "Natter" verbaut.
Sowohl Motor und Getriebe wurden bereits zu diesem Zeitpunkt von den Zulieferern weiterentwickelt und modernisiert. Ab Baunummer 111 wurde das Dieselross F15 mit dem MWM KDW415E Motor ausgerüstet.
Während der 215E Vorkammer-Motor noch ohne Spaltölfilter und ohne Ölversorgung im Zylinderkopf auskommen musste (was eine regelmäßige Schmierung der Kipphebel per Hand erforderlich machte) wurde dies beim Wirbelkammermotor 415E aufgerüstet.
Ein elektrischer Anlasser des Motors gehörte zur damaligen Zeit übrigens noch grundlegend zur Sonderausstattung!
Bei Einbau einer elektrischen Startanlage wurde die Maschine mit einer elektrischen Anlage auf 12V ausgerüstet, ohne Anlasser wurden die Maschinen nur mit 6V Lichtanlage ausgestattet. Blinker und Warnblinkanlage waren damals noch nicht vorgesehen und wurden zumeist nachgerüstet.
Das ZF-A12 Getriebe war bereits einer Vorkriegsentwicklung von ZF entsprungen und fand ebenso in den Dieselrössern F22VZ und F25 Verwendung, wie natürlich auch bei diversen weiteren Schlepperherstellern der damaligen Zeit ... Konfektionsschlepperbau eben. Nachdem das A12 Getriebe in weitaus größeren Maschinen mit über 25PS verwendet wurde, war es für den F15 überdimensioniert und bei zumindest einem Minimum an Wartung und anständiger Behandlung fast "unverwüstlich".
Das ZF-A12 Getriebe wurde bereits damals von ZF je nach Kundenwunsch ausgerüstet.
Die einfachste Variante des ZF A-12 verfügte neben der automatischen Differentialsperre via Gleitsteinen nur über ein einziges Bremspedal, somit keine Lenkbremse. Diese Version wurde bei Fendt in Serie nicht verwendet.
Um die Schlepper bei schwierigen Bedingungen auf Kurs halten zu können, war gerade bei diesen (aus heutiger Sicht) kleinen und eher leichten Schleppern die Lenkbremse zwingend nötig. Im Dieselross F15 fand somit ein ZF-A12 Getriebe mit automatischer Differentialsperre und Einzelradbremse Verwendung, wobei die Bremse über Bowdenzüge betätigt wurde.
Nachdem die Bauart der Differentialsperre nicht vollends überzeugte und um mit dem technischen Standard der Zeit etwas Schritt zu halten, wurde das ZF-A12 Getriebe vom Hersteller überarbeitet und folgend als ZF-A12 P vermarktet. Insbesondere verfügte das neue ZF-A12 P eben über eine Differentialsperre mit Fußpedal sowie eine Bremse welche über Bremsgestänge betätigt wurde statt der angeführten Bowdenzüge.
Die Gangzahl betrug in beiden Varianten 4V/1R, eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 17km/h wurde erreicht.
Optional konnte hier bereits ein Vorschaltgetriebe geordert werden ,welches neben einer Verdoppelung der Gangzahl eine Höchstgeschwindigkeit nahe der 25km/h ermöglichte - diese Ausstattung ist natürlich sehr selten.
Bedingt durch die verschiedenen Motor- und Getriebevarianten, der zusätzlichen optionalen Ausstattung und der laufenden Weiterentwicklung und Detailverbesserung gibt es somit gerade von den frühen 15er Dieselrössern unterschiedlichste Kombinationen, wie z.B. auch eine Hackfrucht- bzw. Hochradversion.
Wenden wir uns vom Getriebe ab und beachten noch ein paar Details von Prospektbildern oder aber von erhaltenen Maschinen im Originalzustand.
Die Prospektbilder zeigen - vermutlich einen - ganz frühen Vertreter des F15, an welchem die Motorhaube mittels vier Federspannern befestigt ist. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser Maschine sozusagen um ein bzw. das Versuchsmuster des F15 handelt. Selbst Maschinen mit sehr niedriger Seriennummer haben bereits eine klappbare Motorhaube mit zwei Spannern am Tank.
Die Bauzeit des F15 wird oftmals mit 1949-1950 angegeben.
Ich konnte über die Zeit noch keine einzige Maschine mit Baujahr 1949 ermitteln oder aber mit vier Federspannern zur Befestigung der Haube.
Weitere Fragen drehen sich um die Farbgebung des F15, wie auch des F25 im Baujahr 1950 da beide Typen sowohl in grün, wie auch nach meiner Einschätzung in deutlicher Minderheit in grau gefertigt wurden. Wie Maschinen im Originalzustand belegen, lässt sich keine Zuordnung nach Bauzeit oder Fahrgestellnummer festlegen und weiter zurück betrachtet, wird man ähnliches für die Typen des F18H feststellen.
Das im Jahr 1950 eine Farbgebund auf Kundenwunsch erfolgte, lässt sich eher anzweifeln.
Man könnte vielmehr vermuten, es wurde verwendet was gerade greifbar war.
Auch bei den mehrheitlich verwendeten grünen Fahrzeugen lässt sich - sofern nach 70 Jahren noch ernsthaft feststellbar - vermuten, dass nicht immer ein einheitlicher grüner Farbton verwendet wurde sondern ggfls. auch halbwegs ähnlich angemischte Töne.
Zuletzt zur Motorhaube;
Bei den frühen Modellen der Serie wurden extra Buchstabe und Zahlen (F15) angefertigt und an der Front der Motorhaube aufgeschraubt oder vernietet. Im Laufe des Jahres 1950 wurde die Typenbezeichnung dann in die Haube eingearbeitet und farblich abgehoben.
Bereits nach nur 811 gefertigten Dieselross F15 wurde dieser Bautyp zu Gunsten des Nachfolgers F15G schon im Laufe des Jahres 1950 eingestellt. Das Dieselross F15G verfügte weiterhin über einen MWM Motor vom Typ KDW 415E, wurde jedoch mit einem von Fendt selbst gebauten Getriebe ausgerüstet.
Wenn sich auch die Konstruktion des Fendt-Getriebes technisch am ZF-A12 Getriebe anlehnte, war grundlegend eine höhere Endgeschwindigkeit realisiert worden.
Fendt Dieselross F 15
Bj. 1950 (Nr. 675)
Jahr 2018
Motor:
MWM KDW 415
1 Zylinder mit 15 PS
1178ccm / wassergekühlt
Getriebe:
ZF A12P mit 4v/1R
Differentialsperre per Pedal
Sonstiges:
Bauzeit 1949/50 gesamt 811 Stück
Fendt F15 ..."graue Maus"...
Mit Baujahr 1950 und ZF-A-12P Getriebe ist dieses 15er Dieselross so gesehen die dritte Modellvariante der F15 vom Baujahr 1950. Ein um wenige Monate älteres Modell mit jedoch einigen Detailunterschieden war bis Juni 2020 in meiner "Sammlung" und ist auf dieser Seite bei den ehemaligen Arbeitstieren (siehe unten) zu sehen.
Elektrischer Anlasser, Messerbalken und eine Wasserpumpe ohne Fettbüchse sondern mit Schmiernippel runden die Ausstattung zum A12P Getriebe mit mechanischer Differentialsperre ab. Die originale Kühlerdecke und Handkurbel sind zum weitgehend originalen Schlepper auch noch vorhanden. Der Guss des Motorblocks bzw. Kupplungsglocke sind bereits im Vergleich "zum grünen" abgeändert um einen direkten Anbau des Anlassers wie heute eben üblich zu ermöglichen. Beim "grünen" F15 war der Anlasser noch über Klemmbügel am Motorblock gehalten.
Die Maschine wurde ab 1950 auf einem Betrieb im Landkreis Augsburg eingesetzt und und erlitt in den 70/80ger Jahren einen Frostschaden. Nach erfolgter Reparatur des Frostschadens verrichtete der 15er weiterhin treu die anfallenden Arbeiten bis ein vermuteter Motorschaden den Schlepper für über 30 Jahre in die Scheune verbannte. Der vermutete Motorschaden war ein gelöster Öl-Feinfilter welcher in die Zahnräder des Motors gelangte. Leider wurde abermals kein Kühlerwasser abgelassen bzw. Frostschutz verwendet, was einen erneuten massiven Frostschaden an Block und Kopf zur Folge hatte.
Mit Zufall und Glück fand der graue F15 im Jahr 2018 dann seinen Weg zu mir.
Trotz der offensichtlichen Schäden am Motor wurde dieser geöffnet, gereinigt, der erwähnte Filter aus den Zahnrädern entfernt und alles mit frischem Öl durchgedreht, Ventile eingestellt und die Vorglühanlage instandgesetzt. Aufgrund enormer Verschleißspuren an der Startkurbel muss die Maschine ewig via Hand gestartet worden sein. Nach Abschluss der angeführten Arbeiten startete der Motor nach kurzem Vorglühen zügig und lief sauber. Er wurde eingelagert um ggfls. einen Reparaturversuch des Blockes zu unternehmen, wobei die Frostschäden schon sehr massiv sind.
Der defekte Motor des grauen wurde ausgebaut und gegen einen funktionstüchtigen baugleichen Motor eines F15H6B ausgetauscht. Eine kleine erzählenswerte Geschichte zum F15H6B finden Sie "weiter unten".
Für die Junglandwirte der 80ger Jahre der passende Schlepper. Nicht selten wurden diese Traktoren "Trett-Bulldogs" beim Erwerb eines echten Neuschleppers als Zugabe für den Junior mitgegeben.
Als Spielzeug entworfen und gefertigt, als Spielzeug in unzähligen Stunden im harten Spieleinsatz verwendet.
Nur sehr schwierig sind diese Fendt-Favorit Trett-Bulldogs heute noch zu finden, die meisten dürften aufgrund Ihrer Verwendung die Zeit nicht überdauert haben. Die Haltbarkeit des Kunststoffes wurde zudem durch Wind und Wetter und insbesondere durch UV-Strahlung nicht besser.
Nach Angaben des Herstellers wurden diese Fendt-Traktoren ab Mitte der 70ger bis Anfang der 80ger Jahre exklusiv für Fendt produziert, der Favorit war der erste Fendt von Rolly-Toys.
Einige Jahre musste ich mich gedulden, bis ich endlich einen dieser Traktoren ergattern konnte.
Natürlich war ich früher selbst bereits einmal Eigentümer eines solchen Schleppers ;)
Maschine 1:
Vollständiger Zustand mit Frontlader
Nachdem die originale Bereifung verschlissen war, wurden vom Vorbesitzer neue breite Räder montiert.
Maschine 2:
Im sehr guten Originalzustand mit originaler super erhaltener schmaler Bereifung.
Lediglich die "Lichtblende" an der Front fehlt
Maschine 3:
Fendt Favorit 824 von Rolly-Toys, Baujahr 1996
Der Schlepper wurde von seinem Frontlader erlöst und darf nun frisch gereinigt und aufgearbeitet seinen Ruhestand genießen
Fendt Favorit 512C - Turboshift
Bj. 1999
Anschaffungsjahr 1/2019
Motor:
MWM 226-6B Turbo
Getriebe:
ZF-T7200
- gef. Vorderachse
- 3 DW-Steuergeräte
- Klima
- Fronthydraulik DW
- RKL
- autom. Zugmaul
- Bereifung 480/600
Um über die Baureihe Favorit 500 berichten zu können, muss man eine Reflektion auf die Marktsituation der damaligen Zeit geben, dies um schlichtweg die hohe Bedeutung der neuen Baureihen für Fendt zu verstehen.
Mit den bewährten aber betagten Baureihen Farmer 300 LSA und insbesondere den Favorit 600 LSA , hatte Fendt nüchtern betrachtet nicht mehr die passenden Maschinen zur Nachfrage der damaligen Zeit im Portfolio. Stark rückläufige Absatzzahlen der frühen 1990ger Jahre waren die Folge. Mit dem damaligen Spitzenmodell Favorit 615 LSA und 185PS konnte man bei der insgesamt gestiegenen Nachfrage nach Spitzenleistung und den Ansprüchen z.B. in den neuen Bundesländern, kaum noch punkten. Auch musste man auf inzwischen neu aufgelegte Baureihen der Konkurrenz reagieren, um nicht vollends ins Hintertreffen zu geraten.
Bei John Deere fand man mit den komplett neu entwickelten Vierzylinder-Modellen der Baureihe "6000" im Jahr 1992 bereits eine passende Antwort auf die Nachfolge der betagten "50ger Serie mit z.B. SGII Kabinen" (z.B. 2850). Im Jahr 1994 wurde diese Serie um die größeren 6-Zylinder Typen erweitert. Bei noch größeren Leistungsansprüchen konnte man bereits ebenso ab 1992 die Baureihe "7000", ebenso mit Lastschaltung, aus amerikanischer Fertigung als schwere Ackerschlepper anbieten.
Es war also höchste Zeit für Fendt, neue und insbesondere Leistungsstärkere Modelle mit zeitgemäßer Getriebetechnik auf den Markt zu bekommen um entsprechend Schritt halten zu können.
Die bewährte Bauserie 300 mit Fendt eigenen Getrieben war natürlich nicht aus dem Portfolio wegzudenken, brachte doch diese Baureihe die größten Stückzahlen bisher. Eine konsequente Weiterentwicklung unter Ausschöpfung des "Baukastenprinzips" war die logische Folge. Dem eigenen Getriebe hatte man zurückliegend bereits eine elektrohydraulische Wendeschaltung spendiert, nun wurde dieses um die EHS-Feinstufenschaltung mit elektronischer Vorwahl erweitert. Viele Features welche in den neuen Baureihen 500/800 Einzug hielten, wurden auch den Farmern nicht verwehrt wie z.B. auf Wunsch die gefederte Vorderachse ab dem 308, der Bordinformator, die Allrad- und Differentialsperren mit Lenkwinkelsensoren. Bei den Vierzylindern wurde natürlich stets eine einfachere günstigere Bauform (LSA oder C-Farmer) ohne EHR etc. angeboten.
Trotz aller Aufwertung der 300er war aber klar, dass man hiermit nicht auf die Lösungen der Konkurrenten antworten konnte, dies war nur mit einem Lastschaltgetriebe möglich.
Ob man nun schon zur damaligen Zeit die stufenlose Antriebstechnik im Hinterkopf hatte, oder Entwicklungs- und Produktionskosten eine eigene Fertigung unrentabel machten, oder ein zeitlicher Aspekt im Hintergrund stand, kann nur spekuliert werden. Andererseits wurde auch gerade für die großen Baureihen bei Fendt jeher auf Getriebe von ZF zurückgegriffen. Mit den Getrieben der ZF-T 7200 Serie (T-7300), hatte ZF jedenfalls ein passendes Lastschaltgetriebe für die neuen Baureihen im Sortiment.
Die Baureihe Fendt Favorit 500 wurde 1993 mit den drei Modellen 510C, 512C und 514C zwischen 105PS und 140PS vorgestellt und eingeführt.
Abgesehen vom angeführten ZF-Lastschaltgetriebe mit 44/44 Gängen und 50km/H, konnte der Favorit 500 z.B. alleine schon dem Farmer 300 gegenüber mit vier statt drei Zapfwellengeschwindigkeiten punkten (540/750/1000/1400 U/Min) und natürlich durch die verbaute Load-Sensing-Hydraulik.
Bei der Heckhydraulik konnte im Rahmen der EHR-C auf das bereits bewährte Bedienkonzept zurückgegriffen werden, die Bedienelemente wurden optisch ansprechend in der Seitenkonsole der Kabine integriert. Als Wunschausstattung konnte auch erstmalig der Frontkraftheber mit EHR (EHR-D) im 500/800 ausgerüstet werden. Die Hydraulikanlage war wie angeführt Load-Sensing-fähig, wobei die erforderlichen Anschlüsse nur optional verbaut wurden, diese können auch heute noch mittels Nachrüstsatz entsprechend ergänzt werden. Bedingt durch die verbaute "Load-Sensing-Pumpe", verfügte die Baureihe Favorit 500 somit auch im Gegensatz zu den sonst optisch und technisch sehr ähnlichen Farmer 300 Traktoren über eine höhere Ölleistung.
Bereits im Jahr 1995 wurde die Baureihe um zwei Modelle erweitert. Nach unten ergänzte der Typ 509C mit 95PS, im Mittelfeld wurde der Typ 511C mit 115PS aus einem 6-Zylinder Saugdiesel eingeführt.
Eine weitere Ergänzung sowie technische Verbesserungen folgen bereits 1996, wobei Kraftstofftank und Abgas- und Luftfilteranlage überarbeitet wurden. Ein an der A-Säule platziertes Endrohr sorgte endlich für freie Sicht, der vergrößerte und seitlich am Aufstieg platzierte Tank erhöhte das Tankvolumen und somit die Einsatzzeiten und ermöglichte ein bequemeres befüllen. Mit dem Typ Favorit 515C wurde ein neues Topmodell mit 150PS eingeführt.
Im Rückblick schaffte es Fendt im Jahr 1993 somit, sich am Markt neu zu platzieren und die dringend notwendige Trendwende im Geschäft herbei zu führen.
Nebenher...
Zu Beginn der Baureihe Favorit 500C waren die technischen Highlights (50km/h, gef.VA) als Option zu erwerben bzw. im Paket als 50km/h Version, ergänzt um eine Motorstaubremse. Eine günstige Version des Favorit 500 wurde kurzzeitig unter der Bezeichnung "Eco" beworben und soll in überschaubarer Stückzahl primär ins Ausland gegangen sein.
Die Getriebe der ZF Reihe T7200 waren auch bei anderen Herstellern wie Deutz, Case und Steyr verbaut und verfügten dort normal über 24/24 Gänge, maximal auf Wunsch eine Erweiterung um Kriechgänge. Bei Fendt wurden nur Getriebe mit Kriechgängen verbaut womit sich immer eine Gangzahl von 44/44 ergab.
Bereits im Jahr 1999 wurde die beliebte Baureihe Favorit 500C zugunsten der stufenlosen Serien Vario 400 / 700 eingestellt. Die beiden Serien Favorit 500 und Favorit 800 waren somit die einzigen Baureihen von Fendt mit Lastschaltgetriebe (Nasenbären nicht beachtet).
Heute erfreuen sich die beiden Baureihen 500/800 über einen großen Freundeskreis und großer Beliebtheit, dies spiegelt sich auch im Preis der Gebrauchtmaschinen wieder.... Youngtimer für den Arbeitseinsatz mit Kultstatus.
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Mein Favorit 512C wurde 1999 auf einen Grünlandbetrieb in Österreich geliefert, bevor dieser ca. 2009 seinen Weg auf einen Familienbetrieb nach Unterfranken fand. Dort wurde die Maschine mit überschaubaren 2500 Stunden durch eine Zuidberg-Fronthydraulik aufgerüstet und jährlich gut 200 Stunden im Ackerbau verwendet.
Im Dezember 2018 wurde der Favorit 512 besichtig und gekauft, eine Überführung folgte kurz nach Jahreswechsel im Januar 2019 bei geeignetem Wetter. Die 100km von Unterfranken - oberhalb Volkach - auf Mittelfranken wurden auf Achse in 2,5 Stunden gemeistert.
Das auch die "Paket-Ausstattung" etwas länderspezifisch war, zeigt sich an meiner Maschine.
Zwar verfügt der 512 über das "50km/h-Paket" mit Druckluftbremse und gefederter Vorderachse, jedoch ist keine Motorstaubremse verbaut. In Deutschland war diese im 50km/h Paket immer enthalten.
Zum Ende muss noch erwähnt werden, dass die Mehrheit der 500 / 800er in Version 50km/h gefertigt wurde, nicht selten sind die Maschinen jedoch auf 40km/h gesperrt. Die Sperrung erfolgt elektronisch, bei überschreiten von 42,5km/h schalten die Maschinen automatisch im 6. Gang von Lastschaltstufe 4 auf 3 zurück!
Unterlagen zur Baureihe Favorit 500 C
- Anleitungen
- Ersatzteillisten (Bildkatalog)
- Fendt-Service-Training Handbücher
- Werkstatthandbücher
Reparaturen u. Bastelarbeiten
Bild 1+2 - Instrumentenbeleuchtung
Hintergrundbeleuchtung EHR-Bedienfeld und Bedienfeld B-Säule komplett ausgefallen.
Beleuchtung ist bei "Zündung ein" in voller Stärke permanent ein.
Beleuchtung ist bei aktiven Fahrlicht in eingestellter Helligkeit ein. Kann über Pfeiltasten Armaturenbrett "gedimmt" werden. Gemessene Spannung 7,3V in Fassungen. Nachdem kein Fehler der Stromversorgung feststellbar war, folgte ein Wechsel aller Leuchtmittel gegen T1 1/4 12V Birnen. Beleuchtung funktioniert wieder.
Bild 5 (1/20)
Abdichten des Anhängersteuerventiles der Druckluftbremse.
Steuerventil hat Anhängerbremsen teils nicht vollständig gelöst nach Bremsvorgang. Ventil war innerlich etwas verschmutzt und schwergängig, daher gereinigt, Kolben poliert und neu abgedichtet.
Bild 6+7 (7/20)
Erneuerung Bremsbeläge Hand- und Fußbremse beidseitig, Bremsautomat rechts sowie Wellendichtringe (Bremszylinder 2018 bereits erneuert). Bremsbelag rechts war verschlissen.
Eicher Königstiger 3007
beste Qualität aus Bayern
Bj. 1969
Motor:
Eicher EDK 3 Zylinder
45PS aus 2944ccm
ESP Kugelfischer
Getriebe:
ZF-A210-III
Schnellgang
Messerbalken
Baas Frontlader
Der Eicher ist sozusagen ein Erbstück aus Familienbesitz bzw. einer Verwandtschaft und seit 1984 ein treuer Helfer auf unserem Betrieb.
Nach etlichen Jahren im Freien durch Witterungsschäden- und Vandalismus stark gekennzeichnet, wurde der Eicher übernommen und in Betriebsbereitschaft versetzt. Die damalige Rettung hatte der Eicher sicherlich seinem zugehörigen Baas-Frontlader zu verdanken, welcher die tägliche Arbeit oftmals erleichterte.
Mit Messerbalken und Ladewagen ausgerüstet sorgte der Eicher für täglichen Nachschub an Grünfutter um das Milchvieh zu versorgen. In der Heuwerbung lief die Maschine gerne vor dem Schwader oder Heuwender aber auch am Kreiselmäher wenn Obstgärten gemäht werden mussten. Im Ackerbau war der Eicher unverzichtbar am Hagedorn-Wisent Kartoffelvollernter und auch am Mineraldüngerstreuer konnte er bei Bedarf aushelfen. Der erwähnte Baas Frontlader führte tatsächlich bis 2002 alle anfallenden Ladearbeiten am Betrieb aus, bis Ablöse in Form eines Stoll F15 Frontladers zum damaligen Fendt 307 LSA angeschafft wurde.
Bereits in den späten 90ger Jahren reiften Überlegungen den Eicher gegen einen Farmer 250/260/275S Allrad oder einen Steyr der damaligen 900 Serie zu ersetzen. Nach längerer Überlegung und einer Umstrukturierung des Betriebes mit folgender Aufgabe der Viehhaltung, wurden die Pläne verworfen.
Im Jahr 2006 war es erneut an der Zeit, um über das Schicksal des Eichers zu entscheiden.
Der Zahn der Zeit hatte den Eicher stark zugesetzt und erforderte diesmal die Entscheidung zwischen überholen oder verkaufen.
So recht trennen konnten und wollten wir uns von der treuen Seele aus Forstern erneut nicht ....
Aufwändig mit großer Unterstützung eines sehr guten Freundes wurde der Eicher im Jahr 2006 weitgehend überarbeitet sowohl optisch als auch technisch. In der Folgezeit wurde eine neue Bereifung erforderlich, wie auch ein neues Lenkgetriebe welches tatsächlich unbenutzt aus alten Lagerbestand angekauft werden konnte.
Heute verrichtet der Eicher je nach Arbeitsanfall zwischen 30-100 Arbeitsstunden im Jahr am Zapfwellengenerator oder im Winter insbesondere vor der Forstseilwinde.
Fendt Favorit 3 Allrad
FWA 150/7 - S
Bj. 1966
Motor
MWM 210,5V wassergekühlt
4 Zylinder Vorkammer
52 PS aus 2976ccm
Getriebe / Vorderachse
ZF A 16 III
ZF GLA 2552
2015-2023
Der Favorit 3 wurde 1966 als Vorführmaschine der Baywa eingesetzt bevor er in den nächsten Jahrzehnten auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben Verwendung fand.
Irgendwo zwischen 1990-1995 wurde der Favorit 3 von einem Privatmann erworben welcher ein gutes Auge auf die Maschine hatte und diese für die Bewirtschaftung von vier Hektar Wald verwendete.
Der Schlepper wurde umfassend abgedichtet, die Bremsen in der Fachwerkstatt revidiert.
Als der Motor versehentlich heiß gefahren wurde, wurde er sofort zur Prüfung in die Fachwerkstatt gegeben welche Köpfe und Block plante, die Laufgarnituren noch für brauchbar einstufte.
Ein Baas-Frontlader der eigentlich zu kleinen "2er Bauserie" wurde nachgerüstet, die Schwinge dürfte sogar ab Werk über die Aufnahme der hydr. Gerätebetätigung verfügen was zu dieser Zeit und in dieser Baugröße sehr selten war. Die Konsolen für den Frontlader wurden selbst gefertigt und auch die Schwinge hat zahlreiche Modifikationen und Verstärkungen erhalten, die Euro-Aufnahme wurde von uns nachgerüstet.
Auch der Favorit 3 befindet sich leider in keinen optischen Originalzustand mehr, er wurde halbwegs brauchbar
neu lackiert, die Kotflügel zudem mit Unterbodenschutz vorsorglich behandelt.
Der Favorit 3 welcher 2015 seinen Weg zu mir fand, war bis 2023 ein treues kleines Arbeitstier, welcher für wenige Stunden im Jahr als "Hofschlepper" Verwendung fand. Die Maschine wurde 2023 verkauft.
Historie Favorit 3
Redet man heute über die Spitzenmodelle von Fendt, unterhält man sich über die Baureihe Vario 1000 im Leistungssegment zwischen 4-500 PS. Auch bei den meistverkauften Traktoren der letzten Jahre befindet man sich im Leistungssegment über 200 PS.
Blickt man mit Basis dieser Daten auf das Jahr 1963 zurück, könnte man fast über die 52 PS des Favorit 3 schmunzeln, aber weit gefehlt.
Der Favorit 3 löste ab 1963 die Typen Favorit 1+2 ab und war somit das neue Spitzenmodell im Hause Fendt.
Erstmalig wurde mit dem Favorit 3 das neue Leistungssegment über 50PS erschlossen und erstmalig auch auf einen Vierzylindermotor gesetzt, ebenso konnte mit dem Favorit 3 erstmalig auch optional Allradantrieb geordert werden. Kurzum, der Favorit 3 war, ist und bleibt ein Meilenstein in der Fendt-Geschichte.
Heute ist der Favorit 3 Allrad sowie das kleinere Modell in ebenso "runder" Bauform, der Farmer 3S ein absolut gesuchter Traktor der nicht alltäglich anzutreffen ist und sich großer Beliebtheit erfreut.
Sonstiges
Schnellgang, Baas-Frontlader mit hydr. Gerätebetätigung, Euroaufnahme und Einhebelsteuerung, hydraulische Lenkung
Mehr über den Favorit 3 Allrad finden Sie in der Kategorie "Besondere Fendt 1"
Fendt Dieselross F 15
Bj. 1950 (Nr. 198)
Motor:
MWM KDW 415
1 Zylinder mit 15 PS
1178ccm / wassergekühlt
Getriebe:
ZF A12 mit 4v/1R
automatische Diff.Sperre
Sonstiges:
Bauzeit 1949/50 gesamt 811 Stück
Aus dem schönen Oberbayern, genauer genommen aus Schleching bereits nahe der Deutsch-Österreichischen Grenze, hatte es 2017 einen sehr frühen F15 nach Mittelfranken verschlagen. Über die Historie des grünen 15ers lies sich leider nicht mehr viel herausfinden, er war zurückliegend in der Gegend bei München zugelassen. Auf der Armaturenbrettabdeckung war eine Plakette mit dem Namen "Anderl" angebracht.
Nachdem der oben gezeigte graue 15er gekauft wurde, wurde der grüne 15er im Juli 2020 wieder verkauft. "Machs gut Anderl".
Der Schlepper verfügt über einen originalen elektrischen Anlasser ab Werk welcher noch über eine Klemmung am Motor befestigt ist, dazu hatte die Maschine einen Messerbalken von welchem leider nur der zum Riementrieb umgebaute Antrieb vorhanden ist. Nachdem die Maschine original über einen elektrischen Anlasser verfügte, war bereits eine 12V Beleuchtungsanlage verbaut. Mit der Seriennummer 198 handelt es sich somit um einen "frühen" Vertreter der 15er Baureihe, jedoch bereits auch um "den zweiten Typ mit 415er Motor".
Favorit 611 S Allrad
FWA 182
Bj. 1976 (2010-2018)
Motor:
MWM D226-6
6 Zylinder - wassergekühlt
Direkteinspritzung
Hubraum - 6240ccm
105 PS
Getriebe / Vorderachse
ZF-T 3312
ZF - APL 3052
Zusatzhubzylinder
Druckluftanlage
Frontgewichte
Groß, stark, formschön ... die Großschlepper der Favorit Baureihe aus den frühen 1970ger Jahren, genau so eine Maschine musste es werden. (mehr über die Baureihe unter Favorit-Spezial)
Der Favorit 611 S wurde im Jahre 1976 gefertigt, somit im letzten Produktionsjahr der Favorit-S Baureihe und bereits mit dem neu bezeichneten T3312 Getriebe. Nachdem die Maschine sehr lange auf ein paar Betrieben in Unterfranken eingesetzt wurde, verschlug es ihn in den Schwarzwald. Im Jahr 2010 wurde der 611 wieder zurück ins Frankenland geholt.
In den Folgejahren wurde der Schlepper in vielen Bereichen überarbeitet und hergerichtet.
Leider wurden die Einsätze des 611 immer weniger, die Anbaugeräte wurden zu groß. Im Winter 2018 wurde er in treue Hände nach Oberfranken abgegeben, im Oktober 2023 wurde die Maschine in die Bodenseeregion verkauft.
Fendt Dieselross F 15H6b
Bj. 1955
Motor:
MWM KDW 415
1 Zylinder mit 15 PS
1178ccm / wassergekühlt
Getriebe:
Fendt 6V/2R (Doppel-H)
Den F15H6b konnte ich 2018 durch einen schönen Zufall erwerben.
Die kuriose Geschichte des F15 ...
Ein Landmaschinenhändler nahm den F15 beim Verkauf eines größeren Schleppers in Zahlung.
Wie damals nicht unüblich, fristete die Maschine mit einigen weiteren alten Schleppern sein Dasein am Hinterhof bzw. am Abstellplatz des Händlers, der Motor erlitt einen Frostschaden.
Die Auszubildenden des Betriebes (der bereits auch lange nicht mehr besteht), wollten den F15 damals wieder fahrtüchtig machen und konnten bei Lagerauflösung der Firma "HELA" einen unbenutzten "neuen" Motorblock für den MWM KDW415E erhalten.
Der neue Motorblock gepaart mit Teilen des alten Motors, ergab einen fahrtüchtigen F15H6b, welcher dann wiederum für Jahre in einem Seecontainer im Hinterhof verschwand. Der Betrieb war bereits lange geschlossen zum Großteil aufgelöst, als der F15H6b mir beim Abholen einer Mähantriebabdeckung angeboten wurde.
Nachdem mein graues Dieselross F15 von 1950 nach zwei erlittenen Frostschäden einen vermutlich irreparablen Motorblock und Zylinderkopf hat, wurde der F15H6b zur Rettung dessen geopfert. Zufällig ist auch der "neue Motor" nach MWM Typenschild vom Fertigungsjahr 1950.
Fendt Dieselross F20GH
Bj. 1951
Motor:
MWM KDW 615
1 Zylinder mit 20 PS
1480ccm / wassergekühlt
Getriebe:
Fendt 4v/1r
Dieser F20GH von 1951 war ein ganz früher Vertreter der hochbeinigen Dieselrösser und hatte auch den nur kurzzeitig verwendeten "Fendt Dieselross" Schriftzug seitlich an der Haube.
Die erforderliche komplette Überarbeitung des F20 war mir leider zeitlich nicht möglich, weshalb er verkauft wurde.
Nach vorhandenen Infos wurde die Maschine aufgrund seines kerngesunden Motors leider geschlachtet bzw. der Motor für ein anderes Fahrzeug entnommen und mit defekten Motor weiterverkauft.
Dieselross F24LB
Bj 1955
Motor:
MWM AKD 112Z
2 Zylinder
Luftgekühlt
Direkteinspritzung
Hubraum 1810ccm
24 PS
Getriebe:
Fendt 6v/2r
Messerbalken, Hydraulik
2000 erworben (Scheunenfund)
2008 verkauft
Der F24LB wurde 1955 als erster Traktor und Neumaschine auf einem damals mittelständischen Familienbetrieb angeschafft um die mühevollen täglichen Arbeiten unter Einsatz von Kühen und Pferden zu erleichtern und zu rationalisieren. Mit Messerbalken und Hydraulik ausgerüstet konnte die Maschine vielseitig verwendet werden.
Die Motorisierung der Landwirtschaft und auch der Bevölkerung war 1955 natürlich schon längst angelaufen, aber noch lange, hatte nicht jeder Betrieb einen Traktor bzw. jede Familie einen PKW oder Motorrad.
Der F24LB wurde daher auch zu täglichen Besorgungsfahrten genutzt, sogar der Weg zum sonntäglichen Kirchenbesuch wurde mit der ganzen Familie damit zurückgelegt. Erzählungen nach wurden sogar ein paar mal Patienten ins wenige Kilometer entfernte Krankenhaus gefahren, wenn es dringlich war und kein anderes Transportmittel greifbar war... so war das in den 50ger Jahren eben, man war sehr froh über die Maschine.
In den späteren Jahren gesellten sich noch ein Farmer 2 und ein Farmer 2d zum Fuhrpark dieses Betriebes, der F24L wurde ins zweite und dritte Glied geschoben und abgemeldet, nur für das festfahren von Silage wurde er noch verwendet, bis die Standzeiten immer länger wurden. Die vielen Arbeitsjahre und Stunden gingen natürlich auch am F24L nicht spurlos vorüber...
Der F24L war mein zweiter eigener Schlepper und dürfte so um 1999/2000 seinen Weg zu mir gefunden haben. Die Maschine war stark mitgenommen und wurde zur Funktionsfähigkeit aufbereitet. Nachdem der Schlepper jedoch kaum Verwendung fand, wurde er nach einigen Jahren verkauft. Auch heute erledigt der F24 noch treu wenige Stunden im Jahr bei einem Bekannten vor dem Holzspalter.
Favorit 3 S
Bj. 1969
Motor:
MWM 225-4
4 Zylinder
wassergekühlt
Direkteinspritzung
Hubraum 3400ccm
62 PS
Getriebe: ZF (ZP)
Hydr. Lenkung, Verdeck
2008 erworben
2011 verkauft
Der Favorit 3S wurde 1969 auf einem mittelständischen Betrieb als Hauptschlepper angeschafft.
Er verrichtete dort in vielen Stunden die anfallenden schwereren Arbeiten, vor dem Pflug, Egge, Maishäcksler etc., bis in den frühen 80ger Jahren eine Mannheimer Allradmaschine diesen Posten übernahm und der Favorit 3S als Pflegeschlepper fungierte. Folgend wurde durch weitere Neuanschaffungen auch dieser Posten neu vergeben und der Favorit 3S diente als Hofschlepper.
Die letzte Ewigkeit war der Favorit für die Futterversorgung der Milchkühe und des Jungviehs zuständig und hatte dazu einen Futterkamm angebaut.
Die annähernd 10.000 Betriebsstunden waren bis dato nicht spurlos an der Maschine vorüber gezogen, wenn auch optisch in halbwegs schönen Zustand, der Technik spürte man es an ... aber ... der Favorit 3S leistete dennoch bei Bedarf pflichtbewusst seine wenigen Stunden als "zweiter Pflegeschlepper", bis auch für den Favorit die Anbaugeräte zu groß wurden.
Nachdem der Favorit 3S keine besonderen Aufgaben mehr übernehmen konnte und die Überarbeitung des Favorit 611S Zeit und Platz in Anspruch nahm, wurde der Favorit 3S verkauft.
IHC 353
Bj. 1969
Motor:
IHC-D155 Motor
3 Zylinder Wassergekühlt
34 PS aus 2536ccm
Getriebe:
IHC Agriomatic 8+2
Ein zuverlässiger kleiner Helfer der noch keine 5000 Sunden gelaufen hatte und in wunderschönem Originalzustand war, leider zu klein für die anstehenden Arbeiten. Der IHC wurde 2014 verkauft und verrichtet beim neuen Eigentümer die Waldarbeit.
Der Farmer 307 LSA (Bj. 1989) war zwischen 1994 bis 2007 der zweite Schlepper am Hof und agierte insbesondere als Frontlader- und Pflegemaschine, er wurde 2007 mit 7100 Stunden durch einen neuen Fendt Farmer 307 Ci ersetzt.